Skip to main content

Reisezeit

Ende Juni bis Juli 2025


Unsere Route

RMK Platz Krapi – Soomaa Nationalpark – Vilsandi Nationalpark – Saaremaa – Muhu – Rummu – Tsitre – Tallinn


Gefahrene Kilometer

ca. 1.000 km


Highlights

Soomaa Nationalpark, Moorbad im Ingatsi Trail, Insel Saaremaa, Bärenbeobachtung in der Wildnis, Rummu-Gefängnis, Altstadt von Tallinn


Kulinarik

Wacholder-Sirup, frischer Fisch von den Inseln, rustikale Suppen und Grillgerichte, süße Gebäckstücke aus kleinen Dorfbäckereien


Tipp

Estlands RMK-Campsites sind kostenlos, gut gepflegt und oft mitten in der Natur gelegen – perfekt für autarkes Reisen mit dem Expeditionsmobil.


Estland – Zwischen Moorlandschaften, Inselzauber und nordischem Charme

Estland begrüßte uns mit Sonne, Meer und einem leichten Nordwind – ein Land, das sofort Ruhe ausstrahlt. Der RMK-Platz Krapi an der Ostseeküste war einer dieser magischen Orte, an denen man länger bleiben möchte: Stellplatz direkt am Wasser, Lagerfeuerstelle, Mücken inklusive – und doch einfach perfekt.

Von dort führte uns die Route in den Soomaa Nationalpark, bekannt für seine Moore und stillen Flüsse. Der Plan, Biber zu sehen, endete zwar mit der trockenen Feststellung einer Rangerin: „Hier gibt’s keine Biber mehr – nur Mücken.“ Doch das tat der Faszination keinen Abbruch. Der Ingatsi-Naturpfad mit seinen endlosen Holzstegen durch das Moor war ein Erlebnis. Evelyn wagte sich sogar ins traditionelle Moorbad – ein Moment zwischen Abenteuer und Wellness.

Nach einem kurzen Stopp auf dem Festland setzten wir mit der Fähre auf die Insel Muhu über und fuhren weiter nach Saaremaa, Estlands größte Insel. Hier veränderte sich die Landschaft: Wacholderheiden, Windmühlen und kleine Dörfer bestimmten das Bild. Im Vilsandi Nationalpark suchten wir nach Robben, fanden aber vor allem Stille und klare Luft. Die Küste ist hier rau, das Licht weich – ein Ort, an dem man sich Zeit nehmen muss.

Ein besonderes Erlebnis war der Besuch einer kleinen Wacholder-Sirup-Manufaktur. In liebevoller Handarbeit wird dort aus Beeren und Zucker ein aromatischer Sirup hergestellt, der in Estland als Allheilmittel gilt. Dazu gab’s Geschichten über Familien, Tradition und das Leben auf der Insel. Genau diese kleinen Begegnungen machen das Reisen mit dem Expeditionsmobil so besonders.

Von den Klippen bei Panga führte uns der Weg weiter nach Leisi – wieder ein RMK-Platz mitten in der Natur. Das Feuer knisterte, der Wind blies kühl über die Küste, und wir spürten: Der Norden ist nicht mehr weit.

Nach einem Zwischenstopp am Meteoritenkrater von Kaali und einem Besuch des Freilichtmuseums in Koguva nahmen wir die Fähre zurück aufs Festland. Dort wartete das nächste Abenteuer: das verlassene Gefängnis von Rummu. Eingebettet in türkisblaues Wasser liegt die Anlage wie ein surrealer Lost Place. Wir erkundeten das Gelände bei Regen – gespenstisch, aber beeindruckend.

Nicht weit davon entfernt verbrachten wir eine Nacht in der Palasi-Bärenhütte – ein echtes Highlight unserer Estlandreise. In einer einfachen Holzhütte mitten im Wald warteten wir auf Einbruch der Dämmerung – und tatsächlich: Gegen Abend zeigte sich ein Braunbär auf der Lichtung. Ein stiller, ehrfürchtiger Moment inmitten unberührter Natur, den wir so schnell nicht vergessen werden.

Über die alte U-Boot-Station Hara und das Kunstmuseum von Viinistu führte uns der Weg schließlich Richtung Tallinn. Doch bevor es in die Hauptstadt ging, legten wir noch einen Stopp am RMK-Platz Tsitre ein – letzte Nacht in der Natur, bevor Stadt und Zivilisation wieder riefen.

Tallinn selbst war ein würdiger Abschluss des baltischen Teils unserer Reise. Zwischen mittelalterlichen Gassen, Aussichtstürmen und maritimem Hafenflair mischt sich hier Geschichte mit modernem Lebensgefühl. Evelyn erkundete die Altstadt zu Fuß, während Dirk sich um den technischen Feinschliff am Titander kümmerte – Vanlife in Reinform. Am Abend spiegelte sich der Sonnenuntergang im Wasser des Olympiahafens, und mit einem leisen Gefühl von Abschied stimmten wir uns auf den nächsten Abschnitt ein: Finnland.


Estland war für uns ein Land der Kontraste – still und kraftvoll zugleich. Zwischen Moor und Meer, Wildnis und Kultur fanden wir genau das, was wir unterwegs suchen: Natur, Gelassenheit und echte Momente. Für Reisende mit Expeditionsmobil ist Estland ein Paradies – unaufgeregt, freundlich und wunderbar authentisch.

Related Posts

©2025 Alle Rechte vorbehalten

Privacy Preference Center