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Reisezeit

Mai–Juni 2025


Unsere Route

Stettin – Kolberg – Leba – Danzig – Buczyniec – Rastenburg – Korycin – Rutka-Tartak


Gefahrene Kilometer

ca. 1.400 km


Highlights

Ostseeküste bei Kolberg und Leba, Danzig Altstadt & Hafen, Elbląg-Kanal, Wolfsschanze, Masurische Seenplatte, spontane Offroad-Passagen auf dem TET


Kulinarik

Frischer Räucherfisch an der Küste, deftige Hausmannskost im Landesinneren, überraschend guter Kaffee und kleine Bäckereien mit Herz


Tipp

Polen lässt sich hervorragend mit dem Expeditionsmobil bereisen – die Infrastruktur ist solide, viele Plätze liegen direkt in der Natur, und spontane Offroad-Strecken sind fast immer einen Umweg wert.


Polen mit dem Expeditionsmobil – zwischen Ostsee, Offroad und Geschichte

Polen empfing uns in Stettin mit einer Mischung aus Hafengeräuschen, Kathedralenglocken und studentischem Festivaltrubel. Kaum hatten wir den Titander auf der Hafeninsel geparkt, standen wir mitten im bunten Treiben der Stadt – nur um wenig später wegen einer Absperrung spontan den Plan zu ändern. Genau diese Mischung aus Improvisation und Abenteuer sollte uns durch das ganze Land begleiten.

Abseits der Küste zeigte sich Polen von seiner technischen und historischen Seite. In Buczyniec am Oberländischen Kanal beobachteten wir, wie Schiffe über Land gezogen werden – eine fast surreale Technik, die Ingenieurskunst und Handarbeit vereint. Ein unerwartetes Highlight: eine spontane 20-Kilometer-Quadtour durch Wälder und Dörfer – typisch Titander, wenn eine Zigarettenpause zum Offroad-Abenteuer wird.

In Rastenburg tauchten wir in dunklere Kapitel der Geschichte ein: Die Wolfsschanze, das ehemalige Führerhauptquartier, ist heute ein stiller, moosbewachsener Ort, an dem die Vergangenheit greifbar bleibt. Nur wenige Kilometer weiter, in Mamerki, führten gewaltige Bunker und eine Nachbildung des Bernsteinzimmers erneut in diese Zeit – bedrückend, aber wichtig.

Die letzten Etappen in Polen führten uns durch eine sanfte, grüne Landschaft. Zwischen Feldern und Seen fanden wir Plätze inmitten der Natur – kostenlos, ruhig, perfekt zum Ankommen. In Pobondzie, am Seeufer bei Rutka-Tartak, standen wir völlig allein – bis wir am nächsten Morgen von fröhlichem Kinderlachen geweckt wurden: der polnische Kindertag. Innerhalb von Minuten verwandelte sich der Platz in ein buntes Fest mit Hüpfburg, Lagerfeuer und Musik. Lebensfreude pur, und ein schöner Abschluss unserer Zeit in Polen.

Von Stettin führte die Route an die Ostseeküste nach Kolberg – und endlich war das Meer wieder in Sicht. Der Leuchtturm, die salzige Brise und das Rauschen der Wellen ließen sofort Reisestimmung aufkommen. Zwischen Fischerbooten und Hafenrestaurants lag der Duft von Räucherfisch in der Luft – ein Vorgeschmack auf das, was uns in den kommenden Tagen erwartete.

Auf dem Weg nach Leba legten wir einen Stopp in den Hortulus-Gärten ein – eine kleine Oase aus Farben und Formen, bevor wir wieder die Küste erreichten. Leba selbst zeigte sich als lebendiger Badeort mit einer Besonderheit: der größten Wanderdüne Europas. Mit E-Bikes erklommen wir die fast 50 Meter hohe Sandriesin, die sich im Wind unaufhörlich bewegt – ein beeindruckendes Naturerlebnis, das man am besten am frühen Morgen genießt, wenn der Sand noch kühl und die Dünenpfade leer sind.

Weiter ging es nach Danzig, wo sich das raue Hafenambiente mit kunstvoller Altstadtarchitektur mischt. Alte Kräne, gotische Backsteinfassaden und die berühmte Langgasse mit ihren filigranen Häusern gaben der Stadt einen besonderen Charakter. Besonders eindrucksvoll war der Blick vom Riesenrad über die Dächer der Altstadt – ein Perspektivwechsel, der Danzigs Vielschichtigkeit sichtbar macht. Ein Abend an der Marina mit „Fish & Ships“, Sonnenuntergang und einem unerwarteten Gespräch mit einem Matrosen und einem Psychologiestudenten rundete das Erlebnis ab – Begegnungen, die bleiben.


Polen überraschte uns immer wieder: mit Herzlichkeit, Wildheit und einer angenehmen Portion Improvisation. Es ist ein Land, das man am besten auf vier Rädern entdeckt – mit Geduld, Neugier und einem offenen Herzen für das Unerwartete.

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