Skip to main content

Reisezeit

Juni 2025


Unsere Route

Pape Nature Park – Durbes See – Kuldīga – Jūrkalne – Ventspils – Kap Kolka – Engure See – Kemeri Moor – Camping Jaunzageri


Gefahrene Kilometer

ca. 1.200 km


Highlights

Pape Nature Park mit Auerochsen & Wildpferden, Offroad-Touren, Ventas Rumba Wasserfall in Kuldīga, Mittsommerfest in Jūrkalne, Kap Kolka, Kemeri Moor, Kanufahrt auf der Brasla


Kulinarik

Frisches Roggenbrot, gegrillter Fisch an der Küste, lokale Weine und Cidre, deftige Hausmannskost in kleinen Dorfgasthäusern


Tipp

Lettland ist perfekt für naturverbundenes Reisen – die RMK- und Naturcamps bieten einfache, aber wunderschöne Plätze inmitten von Wäldern und Dünen.


Lettland – Zwischen Küstenwind, Kultur und Naturerlebnissen

Mit der Überfahrt von Klaipėda nach Lettland begann für uns ein neuer Reiseabschnitt – und gleich zu Beginn ein echtes Naturerlebnis: der Pape Nature Park im Süden des Landes. Zwischen Wind, Wellen und weiten Wiesen begrüßte uns Jan, ein engagierter Naturschützer, der uns sein Projekt zeigte: Auerochsen, Wildpferde und ursprüngliche Landschaft, wie sie einst in Europa existierte. Der Platz gefiel uns so gut, dass wir spontan blieben – Natur pur, Lagerfeuer, Sternenhimmel.

Am nächsten Tag tauschten wir Diesel gegen Muskelkraft: Eine geplante 30-Kilometer-Quadtour wurde zu einem 80-Kilometer-Abenteuer durch Wälder, Moore und entlang der Ostsee. Sand, Staub, Freiheit – das Gefühl, unterwegs zu sein, ohne Ziel und Zeitdruck. Zurück am Stellplatz gab’s das Kontrastprogramm: Grill an, Beine hoch, Sternenhimmel über Lettland.

Über Liepāja führte der Weg weiter nach Karosta, einer ehemaligen sowjetischen Militärstadt, in der Geschichte und Verfall nebeneinander existieren. Zwischen Backsteinruinen, Kathedralen und alten Kasernen spürt man den Atem vergangener Zeiten. Ein starker Ort, der Lettlands bewegte Geschichte greifbar macht.

Die nächsten Tage standen ganz im Zeichen der Ruhe: Am Durbes-See fanden wir einen traumhaften Platz direkt am Wasser – ideal, um zu arbeiten, zu entspannen und ein kleines Videoprojekt für die Abenteuer & Allrad Messe zu drehen. Lettland zeigte sich hier von seiner sanften Seite – friedlich, weit, mit einem Hauch Melancholie.

Dann lockte uns Kuldīga, das „Venedig Lettlands“. Die Stadt empfing uns mit Kopfsteinpflaster, Fachwerk und dem berühmten Ventas Rumba, Europas breitestem Wasserfall. Kein tosender Strom, sondern ein leiser, ruhiger Fluss, der sich breit über die Steine ergießt – ein Ort zum Durchatmen.

An der Küste bei Jūrkalne fanden wir wieder das, was Vanlife in Lettland ausmacht: Wind, Wellen, Arbeitspausen und spontane Begegnungen. Wir besuchten die Murmeltierfarm Jaunstuči, entdeckten das Kulturerbe der katholischen Minderheit der Suiti – inklusive traditioneller Gesänge – und erlebten schließlich eines der schönsten Feste unserer gesamten Reise: Līgo, das lettische Mittsommerfest. Lagerfeuer am Strand, Musik, Tanz und Herzlichkeit – eine ganze Küstengemeinde feierte bis tief in die Nacht.

Der nächste Tag führte uns über Ventspils, bekannt für seine bunten Kuhskulpturen, zum Kap Kolka, wo Ostsee und Rigaer Bucht aufeinandertreffen. Hier feierten die Menschen erneut Līgo – wir standen mittendrin, umgeben von Gesang, Feuer und Meer. Ein magischer Moment am nördlichsten Punkt Kurlands.

Doch Lettland wäre nicht Lettland ohne seine Überraschungen. Nach einer zufälligen Einladung zu einer Cidre-Kelterei fanden wir uns plötzlich mitten in einer Nachfeier des Mittsommerfests wieder – Suppe, Schaschlik, Weinverkostung inklusive. Und als Highlight: eine spontane Titander-Tour für neugierige Besucher. Zwei Stunden Smalltalk, Gelächter und ehrliches Interesse – lettische Gastfreundschaft in Reinform.

Die letzten Tage führten uns durch das Kemeri-Moor, eine der schönsten Landschaften des Landes. Über Holzstege ging es durch eine stille, spiegelnde Welt aus Wasser, Moos und Licht – fast meditativ. Danach erreichten wir den Campingplatz Jaunzageri an der Brasla. Dort wartete das perfekte Finale: eine Kanutour durch unberührte Natur, vorbei an Felsen, Wäldern und stillen Buchten. Drei Stunden pure Entschleunigung, Lagerfeuer am Fluss und das Gefühl, genau dort zu sein, wo man hingehört.


Lettland war für uns ein Land der Elemente – Wind, Wasser, Feuer, Erde – und voller ehrlicher Begegnungen. Es ist weniger laut als Litauen, wilder als Estland und ideal für Reisende, die Freiheit mit Sinn für Geschichte und Natur verbinden möchten. Wer hier unterwegs ist, erlebt nicht nur Landschaft, sondern auch das Leben dazwischen.

Related Posts

©2025 Alle Rechte vorbehalten

Privacy Preference Center